Von der University of Humanist Studies organisierte Konferenz anlässlich des 50. Jahrestages der IHEU
8. und 9. Juli 2002
Universität für Humanistische Studien, Utrecht. Die Niederlande
(unmittelbar nach dem 50. Jahrestag des Humanistischen Weltkongresses der IHEU)
Thematischer Überblick
Die Universität für humanistische Studien in den Niederlanden organisiert eine Konferenz zum Thema „Empowering Humanity“. Es wird ein Buch zu diesem Thema, einem „Stand der Technik“ in der Geisteswissenschaft, vorgestellt. Die Konferenz markiert auch den 50. Jahrestag der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union. Ziel ist es, einige der wichtigsten Themen zu diskutieren, die in unserem Forschungsprogramm „Humanismus, Sinn des Lebens, Fürsorge und Staatsbürgerschaft“ behandelt werden. Akademiker mit Interesse an geisteswissenschaftlichen Studien sind eingeladen, ihre Erkenntnisse mit uns zu teilen, indem sie entweder einen Beitrag einreichen oder sich an den Diskussionen beteiligen.
„Die Stärkung der Menschheit“ lässt sich am besten als ein politisches, moralisches und existenzielles Programm beschreiben, in dem die Menschheit mit der Bedeutung des Lebens, der Menschenwürde, der Lebensqualität und der integrativen Staatsbürgerschaft in Verbindung gebracht wird. Unsere Forschung zielt darauf ab, Strategien zur Stärkung der Menschheit zu entwickeln, bei denen Bottom-up-Ansätze ein Schlüsselelement sind.
Die Universität für Humanistische Studien wurde 1989 gegründet und das Ziel sowohl unserer Lehre als auch unserer Forschung ist die Entwicklung einer „Wissenschaft mit menschlichem Antlitz“; also eine Wissenschaft, die Menschlichkeit und menschliches Potenzial fördert. Dies wirft viele Fragen auf, wie zum Beispiel:
– Wie lässt sich wissenschaftliche Forschung mit einem politischen, moralischen und existenziellen Programm verbinden?
– Was bedeutet „humanistische Inspiration“ in einer solchen Forschung?
– Wie lässt sich die Geisteswissenschaft als akademische Disziplin mit humanistischen Praktiken verbinden?
– Welche Strategien können zur Stärkung der Menschheit entwickelt werden und welche Rolle kann die Forschung dabei spielen?
– Wie können die Prinzipien von Gleichheit und Vielfalt in diesen Empowerment-Strategien kombiniert werden?
– Und wie kann aus dieser Perspektive über „Lebensqualität“ gesprochen werden?
Diese und ähnliche Fragen werden von den Hauptrednern der Konferenz, Prof. Ann Phoenix (Open University, London) und Prof. Harry Kunneman (University for Humanist Studies), beantwortet. Sie werden auch in den Workshops besprochen. Wir beabsichtigen, interaktive Sitzungen zu veranstalten, in denen viel Raum für Vielfalt und Toleranz bleibt. Vorträge und Diskussionen finden in vier Workshops statt:
1. Humanismus in lokalen Kontexten: Theorien und Praktiken
2. Humanistische Studien als neue akademische Disziplin
3. Gleichheit und Vielfalt
4. Lebensqualität und Wohlbefinden
Überblick über die Workshops
1. Humanismus in lokalen Kontexten: Theorien und Praktiken.
Vorsitz: Dr. Peter Derkx (Humanistische Universität)
Dieser Workshop beschäftigt sich mit Humanismus. Debatten über das Wesen des Humanismus sind so alt wie die humanistische Bewegung selbst. Ziel dieses Workshops ist es, den Humanismus unter expliziter Berücksichtigung regionaler und nationaler Kontexte zu diskutieren. Wir werden uns bemühen, Beiträge von Humanisten aus verschiedenen Teilen der Welt zu präsentieren, die sich mit Fragen befassen wie: Was ist und/oder was sollte die vorherrschende Konzeption des Humanismus in meinem Land oder meiner Region sein? Welche humanistischen Praktiken genießen (oder sollten) in meinem Heimatland höchste Priorität? Welche Beziehung besteht zwischen dieser Art von Humanismus und der sozialen und politischen Situation in meinem Land? Wir glauben, dass es äußerst aufschlussreich und interessant sein könnte, den Humanismus auf diese „lokale“ und „kontextbezogene“ Art und Weise zu diskutieren.
2. Humanistische Studien als neue akademische Disziplin.
Vorsitz: Dr. Adri Smaling (Universität für Humanistische Studien)
In diesem Workshop werden humanistische Studien aus einer metatheoretischen Perspektive diskutiert. Vorträge und Diskussionen könnten sich um folgende thematische Fragen drehen:
Was sollte der Hauptstudiengegenstand sein? ZB Humanismus im weitesten Sinne? Die existenziellen Aspekte der menschlichen Existenz? Welche metatheoretischen Ansätze wären am geeignetsten? Zum Beispiel: Existenzielle Phänomenologie? Hermeneutik? Konstruktivismus? Narrativismus? Postmodernismus? Und welche Forschungsmethoden wären am besten geeignet – quantitative oder qualitative Methoden? Wie sollen die praktischen und normativen und insbesondere humanisierenden Ziele integriert und verwirklicht werden?
Die Universität für Humanistische Studien hat in den letzten zwölf Jahren an der Entwicklung dieser neuen akademischen Disziplin gearbeitet und mehrere Antworten auf diese Fragen formuliert. Diese werden vorgestellt und diskutiert. Weitere Beiträge zu den oben genannten Themen sind willkommen.
3. Gleichheit und Vielfalt
Vorsitz: Dr. Annemie Halsema (Universität für Humanistische Studien)
Dieser Workshop bietet Gelegenheit zur Diskussion ethischer und politischer Themen und konzentriert sich auf das Problem der Vielfalt und seine Auswirkungen auf humanistische Studien. Welche Implikationen hat das Zusammenleben mit Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Geschlechter, Alter und Gesundheitszustand für die Geisteswissenschaften? Sollten wir vom Prinzip der Gleichheit ausgehen oder sollten wir uns auf die Unterschiede konzentrieren? Sollten Humanisten von dem Grundsatz ausgehen, dass wir alle eine gemeinsame und allgemeine Vorstellung von Menschlichkeit haben, oder sollten wir eine Vorstellung von Humanismus entwickeln, die Vielfalt einbezieht? Und könnte uns der Begriff der Ermächtigung dabei helfen, humanistische Studien dieser Art zu entwickeln?
Besonders willkommen sind Vorträge zu folgenden Themen: Menschenrechte, Ethik der Fürsorge, Empowerment, die Beziehung zwischen Feminismus und Humanismus sowie die Auswirkungen des Multikulturalismus.
4. Lebensqualität und Wohlbefinden
Vorsitz: Dr. Joep Dohmen (Universität für Humanistische Studien)
Philosophen und Sozialwissenschaftler haben für und gegen unterschiedliche Vorstellungen des Konzepts der Lebensqualität argumentiert. Das Thema wird auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert, die teils auf einer „engen oder dicken (vagen) Vorstellung vom Guten“ und teils auf einer Vorstellung vom Sinn des Lebens beruhen. Psychologen diskutieren weiterhin darüber, ob es sinnvoll ist, die Qualität des menschlichen Lebens anhand des „Nützlichkeitsfaktors“ zu messen, der als Glück, subjektives Wohlbefinden oder die Befriedigung von Wünschen oder Vorlieben verstanden wird. Einige Philosophen verfolgen einen anderen Ansatz und präsentieren einen sogenannten „Fähigkeitsansatz“, der die vielen verschiedenen Arten von Aktivitäten definiert, die „Lebensqualität“ umfassen sollte. Andere Sozialwissenschaftler und Philosophen, insbesondere solche in der humanistischen Tradition, betrachten diese Vorstellung im Hinblick auf Werte, Ziele, Selbstverwirklichung und den Sinn des Lebens. Eingeladen sind Beiträge, die sich mit (einem) der drei oben genannten Ansätze zu diesem Thema befassen, also entweder vom Standpunkt des (subjektiven) Wohlbefindens, vom Standpunkt der Fähigkeits- und Werttheorie oder vom Standpunkt einer (engen oder dicken) Vorstellung davon, was „gut“ und was der „Sinn des Lebens“ darstellt.
Programm
Das Programm der Konferenz ist vielfältig und besteht aus Grundsatzreden, Papierpräsentationen, Gruppendiskussionen und Plenarsitzungen. Keynote-Vorträge werden gehalten von:
$ Prof. Ann Phoenix, Dozentin für Psychologie an der Open University in London, ist auf Forschung zu Identitäten, jungen Menschen, Rasse und Geschlecht spezialisiert
$ prof. Harry Kunneman, Professor für Sozialtheorie und Vizekanzler der Universität für humanistische Studien
Lage und Unterkunft
Die Konferenz findet am Montag, den 8. Juli und Dienstag, den 9. Juli 2002 an der Universität für Humanistische Studien in Utrecht, Niederlande, statt. Eine Wegbeschreibung zur Anreise erhalten Sie, sobald wir Ihr Anmeldeformular erhalten haben.
Weitere Informationen zur Unterkunft finden Sie auf unserer Website unter http://www.uvh.nl/conference/
Registrierung
Sie können an dieser Konferenz teilnehmen, indem Sie entweder einen Vortrag halten oder an den Sitzungen teilnehmen. Die Tagungsgebühr beträgt 150 Euro (50 Euro für Studierende), unabhängig davon, ob Sie einen Vortrag halten oder nicht. Aufgrund der begrenzten Anzahl verfügbarer Plätze wird eine frühzeitige Rückmeldung empfohlen.
Universität für Humanistische Studien
Frau A. Andeweg
P.O. Box 14473
3500 AT Utrecht, Niederlande
Tel. + 31 30 2390162
Fax. + 31 30 2390170
Anmeldeschluss ohne Vorlage einer Arbeit ist der 1. April 2002
Sie können sich über http://www.uvh.nl/conference/ anmelden oder indem Sie das beigefügte Formular ausfüllen und absenden. Alternativ können Sie das Formular auch faxen an: + 31 30 2390170
AGBs
Bitte beachten Sie, dass die Einreichung des unterschriebenen Anmeldeformulars eine Verpflichtung zur Zahlung der Konferenzgebühr darstellt. Sobald wir Ihr Anmeldeformular erhalten haben, erhalten Sie eine Rechnung. Anmeldungen können bis spätestens 15. Juni 2002 schriftlich storniert werden. Für Rückerstattungen erheben wir eine Bearbeitungsgebühr von 10 EUR. Bei Stornierungen, die nach diesem Datum eingehen, wird die Tagungsgebühr nicht zurückerstattet.
Meldeschein
OI würde gerne einen Vortrag auf der Konferenz „Empowering Humanity“ im Workshop Nr. … halten.
(Ich füge mein Abstract bei, max. 250 Wörter)
OIch würde gerne an der Empowering Humanity-Konferenz teilnehmen, möchte aber keinen Vortrag halten
(bitte das entsprechende Kästchen ankreuzen)
Familien-oder Nachname
Titel
Vorname
Institution
Adresse
E-Mail-Adresse
Telefon/Fax
Tagungsgebühr (für zwei Tage, inklusive Kaffee/Tee/Mittagessen/Abschlussbuffet) (bitte entsprechendes Kästchen ankreuzen)
O EUR 150
O 50 Euro (für Studierende)
Sobald wir Ihr Anmeldeformular erhalten haben, erhalten Sie eine Rechnung.
Datum
Signature